Lebensdauer eines Defibrillators

Bei Medisol bekommen wir oft die Frage: "Was ist die Lebensdauer eines AED?" oder "Wie lange hält mein Defibrillator?"

Diese Frage kann nicht so einfach beantwortet werden, da die Lebensdauer von vielen verschiedenen Aspekten abhängig ist. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass die meisten Geräte nach ca. 10 Jahren am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind. Häufig ist dies nicht auf den ersten Blick ersichtlich und die Probleme werden erst während einer Wartung erkannt.

Wie lange hält ein AED?  - Unsere Einschätzung: ca. 10 Jahre

Bei lebensrettenden Medizinprodukten, wie Defibrillatoren, ist man mit der Definition von  „Lebensdauer“ etwas strenger als bei gewöhnlichen Haushaltgeräten wie z.B. einer Waschmaschine. Denn bevor ein Gerät wirklich kaputt ist, hat es häufiger schon Abweichungen, kleinere Defekte oder Funktionsschwierigkeiten. Ein Defibrillator, welcher augenscheinlich noch funktioniert, aber eine „kleine Abweichung“ hat, kann für den Patienten verheerend sein. Bei Medizinprodukten werden Abweichungen nur in einem sehr begrenzten Rahmen zugelassen.

 

Lebensdauer Defibrillatoren = die Zeit in der das Gerät voll funktionsfähig ist und kein zusätzliches Risiko für den Patienten darstellen.

 

Die tatsächliche Lebensdauer eines AED hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Unteranderem spielen hier technische Aspekte, die Aufbewahrung und die Häufigkeit von Einsätzen mit ein:

  • Stand-by-Modus | Defibrillatoren befinden sich ab dem Tag der Inbetriebnahme in einem Stand-by-Modus. Beinahe alle AEDs führen wöchentlich (manche sogar täglich) einen automatischen Selbsttest durch. Hier werden viele verschiedene Funktionen getestet, unteranderem auch die Schockabgabe. Auch wenn Ihr Defibrillator niemals einen Notfall-Einsatz hatte, so hat er heimlich still und leise doch hart gearbeitet. Diese konstante Bereitschaft sorgt für Verschleiß.
  • Verschleiß | Die verwendeten Komponenten für die Produktion des Gerätes unterliegen ebenfalls Verschleiß. Eine Platine lebt nicht ewig. Eines der häufigsten Verschleißteile bei AEDs ist die interne Batterie. Diese kann häufig nicht ersetzt werden und verliert mit der Zeit Kapazität.
  • Software | Defibrillatoren sind mit komplexer Software ausgestattet. Auch Software hat ein Verfallsdatum. Alle 2 Jahre können sich Reanimationsrichtlinien ändern an welche Defibrillatoren angepasst werden müssen. Auch Softwarefehler müssen behoben werden können. Hierfür muss der Defibrillator Upgrade-fähig sein und auch Auslese-fähig um Einsatzdaten extrahieren zu können. Technik entwickelt sich und manchmal ist die Software einfach zu alt und lässt entsprechende Updates oder Daten-Extraktionen nicht mehr zu.
  • Aufbewahrung | Die Aufbewahrung des Defibrillators kann große Auswirkungen auf die Lebensdauer des Gerätes haben. AEDs haben einen speziellen Temperaturbereich in dem Sie Einsatzfähig sind und auch einen weiteren Temperaturbereich in dem Sie lagerfähig sind. Hohe Temperaturschwankungen können der Technik, den Elektroden und der Batterie zusetzen. Viele Defibrillator-Modelle sind sehr gut gegen das Eindringen von Fremdpartikeln und Feuchtigkeit geschützt, andere Modelle jedoch etwas weniger. Ein AED muss entsprechend seines IP-Wertes gelagert werden, sonst kann dieser Schaden nehmen.
  • Einsatzhäufigkeit | Defibrillatoren welche sich häufig im Einsatz befindet verschleißen schneller. Das kommt vor allem durch die Schockabgaben, welche der Batterie viel Energie abverlangen. Aber viele Einsätze bedeuten auch Stresseinwirkung für das Gehäuse.

 

Mein Defibrillator hatte einen Einsatz – muss ich ihn jetzt austauschen?

Nein. Mit einem Defibrillator können Sie viele Einsätze durchführen. Was ausgetauscht werden muss, ist das während der Reanimation gebrauchte Elektrodenset. Die Batterie des Defibrillators hat eine hohe Kapazität und wird viele Einsätze überstehen. Irgendwann kommt aber die Zeit um auch die Batterie auszutauschen, Ihr Gerät wird dies selbstständig angeben. Manche Geräte verfügen nicht über separate Elektroden und Batterien, sondern über ein Set (z.B. Pad-Pak oder CR Plus Set). Bei diesen Modellen muss nach einem Notfalleinsatz das gesamte Set ersetzt werden. Ihr Defibrillator ist nach dem Säubern und dem Austausch der Elektroden (oder evtl. Austauschset) gewöhnlich wieder voll einsatzbereit.

 

Ihr AED ist 10+ Jahre alt? - Zeit um in Rente zu gehen

Der Defibrillator hat schon viele Jahre auf dem Buckel. Technisch ist ein Medizinprodukt jetzt abgeschrieben und sollte ersetzt werden. Eine Wartung ist selbstverständlich immer eine gute Idee, aber nach 10+ Jahren ist auch dies nur eine Momentaufnahme. Nehmen Sie das Risiko nicht und investieren Sie in einen neuen, technisch-einwandfreien Defibrillator von dem Sie sicher sein können, dass dieser Ihnen beim nächsten Notfall hilft ein Menschenleben zu retten.

 

So sorgen Sie für eine lange Lebensdauer Ihres Defibrillators

  1. Achten Sie auf eine richtige Aufbewahrung Ihres AED. Entsprechende Wandkästen, Wandhalter und Tragetaschen sind hier hilfreich
  2. Investieren Sie in einen AED mit modernen Update/Auslese-Möglichkeiten
  3. Lassen Sie Ihren Defibrillator regelmäßig warten. Wir bieten Ihnen hierfür verschiedene Wartungsmöglichkeiten an: